Im allgemeinen gilt im Volksmund: „Mit niedrigem Blutdruck lebt es sich schlecht, mit hohem Blutdruck stirbt es sich gut“. Dieses Sprichwort trifft grundsätzlich auch zu. Ein niedriger Blutdruck gilt als eine Art Lebensversicherung. Vor allem junge, schlanke Menschen sind von diesem Phänomen betroffen. Durch den geringeren Druck werden die Gefäße und Organe nicht so schnell belastet, sie haben dadurch auch einen „geringeren Verschleiß“. In der Schwangerschaft kann ein zu niedrigerer Blutdruck jedoch gefährlich sein. Durch den erniedrigten Blutdruck kann es zu einer schlechteren Durchblutung des Uterus kommen, was Entwicklungsstörungen des Kindes und Komplikationen bei der Entbindung zur Folge haben kann.
Außerdem ist es möglich, dass die Mutter bei Schwindelanfällen oder Kollapsen aufgrund des geringen Blutdrucks stürzt – dies kann fatale Folgen für das Ungeborene haben. Normalerweise werden bei zu niedrigem Blutdruck Medikamente zur Kreislaufanregung empfohlen. Diese sollten in der Schwangerschaft jedoch gemieden werden, weil sie die Versorgung des Kindes mit Blut und Nährstoffen verschlechtern. Auch gefäßwirksame Substanzen wie Etilefrin sollten nicht eingenommen werden. Diese können Entwicklungsstörungen des Kindes auslösen. Gefährlich ist es für Mütter mit niedrigem Blutdruck auch, im fortgeschrittenen Stadium der Schwangerschaft auf dem Rücken zu liegen – hierdurch ist es möglich, dass der Kreislauf nicht mehr optimal reguliert wird, weil das ungeborene Kind auf die Vena cava drückt. Diese regelt den Transport von Blut zum mütterlichen Herzen.
Es ist daher absolut wichtig, in der Schwangerschaft regelmäßig den Blutdruck zu überwachen. Kopfschmerzen oder starker Durst können Anzeichen von zu niedrigem Blutdruck sein. Stellt man so etwas bei sich fest, so sollte man unbedingt den behandelnden Gynäkologen zu Rate ziehen. Auch wenn nach der Einnahme von Medikamenten Beschwerden auftreten, sollte man sich bessr ärztliche Hilfe suchen.