Demenz durch Übergewicht und Diabetes

Mediziner weltweit rätseln immer noch über die Gründe für Demenz-Erkrankungen. Die am häufigsten auftretende Form ist die Alzheimer-Krankheit, allgemein gibt es aber verschiedene Ursachen und Formen der Demenz. Allen gemeinsam ist eine Minderung der kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten des Erkrankten, die nach und nach das Gedächtnis, Denkvermögen, Sprache, Motorik und auch die eigene Identität verändert. Die Erkrankung betrifft vor allem ältere Menschen, der Anteil der Demenzerkrankten bei den über 90-Jährigen liegt bei stolzen 34,6 Prozent, während es bei den 65- bis 70-Jährigen gerade mal 1,2 Prozent sind.

Eine amerikanische Studie hat nun die Daten von 1.352 Männern mittleren Alters ausgewertet, um der Krankheit auf die Schliche zu kommen. Besonderes Augenmerk wurde auf die Auswirkung bestimmter Lebensgewohnheiten auf eine mögliche Erkrankung gelegt. Den Teilnehmern der Studie wurde in mehrjährigem Abstand das Gehirn durchleuchtet, untersucht wurde auch ihr Körpergewicht, Blutdruck, Cholesterinspiegel und Blutzucker.

Wirklich neue Ergebnisse liefert die Studie dabei nicht: Teilnehmer, die rauchten oder unter Blutdruck, Diabetes oder Übergewicht litten, verloren im Laufe der Jahre deutlich mehr Hirnmasse in unterschiedlichen Hirnregionen als Teilnehmer ohne diese Risikofaktoren. Auch in Tests zur Hirnleistung schnitten Risiko-Teilnehmer deutlich schlechter ab. Dass zu viel Nikotin, Zucker oder Cholesterin im Blut Gefäßschäden und Durchblutungsstörungen auslösen können, ist jedoch schon lange bekannt. Treten diese Störungen im Gehirn auf, so eine These der Forscher, kann die Erkrankung Auslöser für eine spätere Demenz sein.

Vor allem Übergewicht lässt das Hirn besonders schnell schrumpfen. Besonderes Risiko haben Menschen mittleres Alters, weil Hirnveränderung in diesem Zeitraum besonders schnell und drastisch ablaufen. Wer weiß, vielleicht hat diese Studie auch etwas Gutes, vor allem in US-Amerika selbst, wo Übergewicht quasi zum Volkssport geworden ist: Gerade Risiko-Kandidaten sollten sich über einen gesünderen Lebensstil Gedanken machen – auch für die spätere, geistige Gesundheit.